Zur Abklärung von Magen-Darm-Beschwerden können mit flexiblen Geräten schmerzfrei die Speiseröhre, der Magen, der Zwölffingerdarm und der Dickdarm untersucht werden. Zeitgleich können Gewebeproben aus der Schleimhaut entnommen werden.
Um den Dünndarm einzusehen, kann eine Kapsel mit Kamera geschluckt werden, die Bilder aufnimmt; diese Bilder werden nachher durch ein Computersystem zu einem Film zusammengesetzt, mit dessen Hilfe die Schleimhaut beurteilt werden kann; eine Gewebsprobeentnahme ist hierbei nicht möglich.
Die in der Endoskopie-Einheit unser Praxis verwendeten Geräte entsprechen dem aktuellen Standard der Gerätetechnik. Wir arbeiten mit hochauflösenden optischen Systemen.
Die zur Probeentnahme benötigten Zangen und die für die Polypentfernung verwendeten Zubehörmaterialien wie weiteren Instrumentarien stellen Einmalmaterial dar.
Die assistierenden Medizinischen Fachangestellten besitzen die von den Behörden geforderten Fach- wie Sachkunde- Weiterbildungen.
Auch die mit der Sedierung und Überwachung der Patienten betrauten medizinischen Fachangestellten haben die für die Durchführung notwendige Qualifikation nachgewiesen.
Einige Tage vor der Untersuchung wird zunächst mit Ihnen ein Aufklärungsgespräch geführt mit der Erhebung Ihres Beschwerdebildes und möglicherweise bestehender Begleiterkrankungen. Wir sprechen über den Untersuchungsablauf und über die Risiken und Nebenwirkungen des Untersuchungsverfahrens. Die Untersuchung selbst wird in Linksseitenlage durchgeführt. Wenn Sie wünschen, können Sie die Untersuchung im Schlaf durchführen lassen (Sedierung).
Im Fall einer Sedierung können Sie während der Untersuchung durch rasch und zuverlässig wirksame Medikamente kurz schlafen. Mit dem Ende der Untersuchung klingt die Wirkung der Medikation schon wieder ab. Die verwendeten Medikamente werden über einen Venenzugang je nach individuellem Bedarf dosiert. Eine kontinuierliche apparative Kreislauf-, Blutdruck- und Atmungsüberwachung sorgt für optimale Sicherheit. Alternativ können Sie die Magenspiegelung mit einer Rachenbetäubung mit einem örtlichen Betäubungsmittel aber auch wach miterleben.
Das Endoskop wird über die Zunge und den Rachen in die Speiseröhre, durch den Magen bis in den Zwölffingerdarm vorgeschoben. Über das Schlauchgerät wird Luft eingegeben, um die Wände der Organe zu entfalten und damit optimal beurteilbar zu machen. Meist werden Schleimhautproben entnommen, z.B. aus dem Magen, um nach dem sog. Magenkeim - dem Helicobacter pylori - zu suchen. Diese Probenentnahme bereitet keine Schmerzen und wird in aller Regel nicht wahrgenommen. Nach der Untersuchung folgt eine Nachbeobachtung im Aufwachraum, sofern Sie sediert wurden.
Anschließend findet ein Abschlussgespräch zur Besprechung des Befundes mit dem Untersucher statt.
Wichtig: sollten Sie eine Sedierung zur Magenspiegelung erhalten haben, dürfen Sie am Untersuchungstag nicht alleine aktiv im Strassenverkehr teilnehmen - weder in öffentlichen Verkehrsmitteln, als Auto- oder Fahrradfahrer noch als Fußgänger! Sie müssen also zwingend dafür sorgen, dass eine Begleitperson Sie von der Untersuchung aus unseren Praxisräumen abholt! Gerne rufen wir Ihnen nach dem Arztgespräch auch ein Taxi!
Zur Vorbereitung auf die Magenspiegelung müssen Sie nüchtern sein, das Pausieren vor allem von Medikamenten zur Blutverdünnung haben wir im Vorgespräch zuvor ausführlich erörtert. Eine Information finden Sie hierzu in unserem download-Bereich.
Die Darmspiegelung wird zum einen als Vorsorgeuntersuchung bei beschwerdefreien Menschen durchgeführt (Früherkennung) oder aber als diagnostische Abklärungs-Koloskopie bei bestehenden Beschwerden.
Ab dem 55. Lebensjahr bei Frauen und ab dem 50. Lebensjahr bei Männern ist die Koloskopie als Vorsorgeuntersuchung empfohlen. Bei der Darmspiegelung möchten wir die möglicherweise vorhandene Gewächse der Schleimhaut, sogenannte Darmpolypen, die sich weiter zum Darmkrebs entwickeln können, erkennen und am besten zeitgleich auch entfernen; das Entfernen dieser Vorstufen stellt die Vorsorge dar und macht dieses Verfahren so wertvoll: während Verfahren wie die CT/MRT und die Dickdarmkapselendoskopie die Polypen nur darstellen können, können wir diese während der Darmspiegelung mittels einer Schlinge entfernen. Durch konsequente Vorsorge kann der Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) zu mehr als 80% vermieden werden. Bei unauffälliger Darmspiegelung ist eine erneute Untersuchung in der Regel nach Ablauf von 10 Jahren ausreichend; dies kann bei einer familiären Belastung für Darmkrebs variieren. Bei Nachweis von Darmpolypen sollte in Abhängigkeit von Anzahl und Größe der Gewächse sowie unter Berücksichtigung einer evtl. vorhandenen familiären Belastung ein individuelles Kontroll-Intervall festgelegt werden.
Die Koloskopie erfolgt aber in nahezu jedem Alter auch zur Abklärung von unklarem Durchfall, unklaren Blutungen über den Darm, von Bauchschmerz oder auch zur Überwachung der Behandlung einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. In diesem Rahmen können Gewebeproben schmerzlos aus der Schleimhaut entnommen werden und vom Pathologen weiter untersucht werden.
Die Untersuchung wird in der Endoskopie-Einheit unserer Praxis in einem dafür besonders ausgestatteten Raum durchgeführt. Sie decken sich mit Ihrem mitgebrachten Handtuch zu, Sie brauchen sich - bis auf das Gesäß - nicht komplett zu entkleiden. Während der Untersuchung liegen Sie zunächst in Linksseitenlage, später auf dem Rücken. Das Endoskop wird über den mit einem Gleitgel ausgetasteten Enddarm eingeführt und unter Sicht vorsichtig bis zum Übergang von Dünn- zu Dickdarm vorgeführt. Im Rückzug erfolgt die detaillierte Betrachtung und Beurteilung Ihrer Darmschleimhaut. Sofern Auffälligkeiten sichtbar werden, werden Gewebeproben entnommen, Polypen werden gewöhnlich in der gleichen Sitzung entfernt. Die Darmspiegelung dauert in der Regel etwa 20 Minuten.
Sie können bei uns selbst entscheiden: Kurzschlaf (Sedierung) ja oder nein. Während dieser Untersuchung können Sie durch rasch und zuverlässig wirksame Medikamente für die Dauer der Untersuchung schlafen. Mit dem Ende der Untersuchung klingt die Wirkung der Medikation wieder ab. Die verwendeten Medikamente werden über einen Venenzugang je nach individuellem Bedarf dosiert. Eine kontinuierliche apparative Kreislauf-, Blutdruck- und Atmungsüberwachung sorgt für optimale Sicherheit. Das Personal hat für die Sedierung und deren Überwachung eine spezielle Schulung.
Wichtig: sollten Sie eine Sedierung zur Dickdarmspiegelung erhalten haben, dürfen Sie am Untersuchungstag nicht alleine aktiv im Strassenverkehr teilnehmen – weder in öffentlichen Verkehrsmitteln, als Auto- oder Fahrradfahrer, noch als Fußgänger! Sie müssen also zwingend dafür sorgen, dass eine Begleitperson Sie von der Untersuchung aus unseren Praxisräumen abholt! Gerne rufen wir Ihnen nach dem Entlassungsgespräch auch ein Taxi!
Um die Schleimhäute beurteilen zu können, wird CO2 über den Arbeitskanal in den Darm eingeblasen, damit sich dieser wie ein Fahrradschlauch aufstellt. Damit werden auch kleinste Strukturen auf der Darmschleimhaut besser beurteilbar. Da CO2 sehr schnell über Membranen wandern kann, ist das Gas nach dem Aufwachen über die Lungen bereits abgeatmet. Sie müssen also nicht befürchten, durch das Gas im Bauch nach der Untersuchung an Blähungen oder Bauchschmerzen zu leiden.
Leider ist vor der Koloskopie eine Reinigung des Darms notwendig, damit eine gute und vollständige Beurteilung der Schleimhaut gewährleistet werden kann. Wenn Sie zum Aufklärungsgespräch in unsere Praxis kommen, werden wir Ihnen wichtige Tipps zur Vorbereitung auf die Darmspiegelung geben und Ihnen das auf Sie und Ihre Vorerkrankungen abgestimmte Abführmittel aushändigen.
Der Teil des Darms, der nicht mittels Magen- und Dickdarmspiegelung abgebildet werden kann, wird mittels der Videokapsel abgeklärt.
In unserer gastroenterologischen Schwerpunktpraxis wird dieses Untersuchungsprinzip durchgeführt, wenn eine unklare Eisenmangelsituation mit und ohne Blutarmut vorliegt oder auch eine unklare Blutungsquelle des Magen-Darm-Trakts vermutet wird, die mittels der Magen- wie der Dickdarmspiegelung nicht lokalisiert werden konnte. Mit dieser Fragestellung wird das Untersuchungsverfahren von den gesetzlichen Krankenkassen in der ambulanten Diagnostik übernommen, die privaten Krankenversicherer übernehmen die Kosten für alle Indikationen der Dünndarmkapselendoskopie.
Zuvor schließen wir in Rahmen des Vorgesprächs, auch mittels Ultraschall, eine Verengung im Dünndarm aus, in der die Videokapsel stecken bleiben könnte. Nur bei Verdacht auf eine solche Engstelle ist es notwendig, eine Kalkkapsel mit röntgendichtem Streifen (Patency-Kapsel) auf den Weg zu schicken, die sich beim Steckenbleiben in einer Verengung auflösen würde und die in einem solchen Fall durch den röntgendichten Streifen per CT lokalisiert werden könnte.
Am Tag der Untersuchung wird Ihnen ein Bauchgurt umgelegt, der eine Antenne enthält, die die Bilder von der Dünndarmkapsel empfängt. An diese Antenne wird ein tragbares Aufnahmegerät angeschlossen, das die Bilder speichert. Die Dünndarmkapsel selbst wird mit einem Schluck Wasser wie eine Tablette geschluckt. Nach Untersuchungsende wird ein Computerprogramm die Bilder zu einem Film zusammensetzen, den wir uns anschauen. Nach einigen Tagen werden wir im Gespräch - z.B. in einer Videosprechstunde - das Ergebnis gemeinsam besprechen können. Die Kapsel selbst wird über den Enddarm ausgeschieden und braucht nicht wieder aufgefunden zu werden.
Auch für die Durchführung der Dünndarmkapselendoskopie ist es für „ein gutes Bild“ leider notwendig, den Darm ausreichend zu reinigen. Wenn Sie zum Aufklärungsgespräch in unsere Praxis kommen, werden wir Ihnen wichtige Tipps zur Vorbereitung geben und auch das auf Sie und Ihre Vorerkrankungen abgestimmte Abführmittel aushändigen.